Die Kirche feiert heute den kostbaren Tod und die glorreiche Aufnahme der Gottesmutter in den Himmel. Am 1. November 1950 wurde von Papst Pius XII. als Glaubenssatz verkündet, dass die allerseligste Jungfrau Maria mit Leib und Seele in den Himmel aufgenommen ward. Aus diesem Anlass wurde für das Fest Mariä Himmelfahrt an Stelle der bisherigen Festmesse die nachstehende vorgeschrieben.
Die demütigte Jungfrau erhielt die herrlichste Himmelskrone, bestieg den höchsten Ehrenthron. Nun ist sie die Königin der Engel, aber auch die mächtige und milde Fürbitterin und Schützerin der Gläubigen auf ihrer gefahrvollen Pilgerreise zum Himmel.
In vielen Kirchen Deutschlands findet heute die sehr alte „Kräuterweihe“ statt. Sie hat eine sinnige Beziehung auf Maria, die „Blume des Feldes und die Lilie der Täler“, und auf den Wohlduft ihrer Tugenden. Vielleicht hängt diese Weihe auch zusammen mit der frommen Legende, nach der die heiligen Aposteln, als sie das Grab der seligsten Jungfrau noch einmal öffneten, darin nicht mehr deren Leichnam, sondern Blumen fanden. Bei der Weihe der Kräuter und Blumen wird um Wohlfahrt des Leibes und der Seele und um Schutz vor widrigen Einflüssen gebetet. Mit Ehrfurcht und Vertrauen zur Gottesmutter soll man diese Kräuter aufbewahren.
Der Ursprung des Festes führt in den Orient, wo es wohl schon über das Konzil von Chalcedon (451) hinaufreicht. In der römischen Kirche bestand das Fest des Heimgangs Mariä sicher im 7. Jahrhundert.
“Selig preisen mich alle Geschlechter, denn Großes hat mir getan der Allmächtige.” Magnificat – Luc. 1, 48.49